Mein Versuch eine Backhefe zu züchten

Da ich ab und an mal Brot und Brötchen selbst backe brauche ich dafür auch Hefe. Nur habe ich nicht immer eine Frischhefe im Kühlschrank und finde Trockenhefe nicht so sonderlich toll. Deswegen will ich nun einmal versuchen, selbst eine Hefe zum Backen herzustellen.

Was ich dazu benötige:

  • einen Apfel
  • ein Glas
  • etwas Wasser
  • ein Messer
  • eventuell einen Teelöffel Mehl
  • eventuell etwas Apfelsaft

Es gibt zwei Varianten zur Hefezucht:

Mit Mehl und ohne Mehl. Beide Varianten beginnen mit derselben Prozedur. Um mir nun selbst eine Hefe zum Backen zu machen, nehme ich zu allererst einen Apfel frisch vom Baum oder aus dem Keller. Ungespritzt sollte er sein, denn wir wollen die natürliche Hefe auf dem Apfel vermehren. Ich spüle den Apfel deshalb auch nur einmal kurz mit kaltem Wasser ab und zerteile ihn dann in mehrere Stücke. Danach gebe ich ihn in ein Glas und füge Wasser hinzu bis er knapp bedeckt ist. Der Deckel kann nun auf das Glas und es heißt warten.

Auf dem Apfel befindet sich, wie eingangs erwähnt, eine natürliche Hefe. Diese Hefe sollte sich nun ganz von allein im Apfelwasser vermehren. Um den Vorgang etwas zu beschleunigen, kann man zu dem Apfel und dem Wasser auch Apfelsaft hinzufügen. Dieser enthält Fruchtzucker, der von der Hefe zu Alkohol umgewandelt wird. Außerdem ist ein Teelöffel Mehl hilfreich, womit wir bei Variante zwei der Hefevermehrung wären. Die Hefe kann sich nämlich an das Mehl anheften. Es fällt der Hefe auf diese Weise leichter sich zu vermehren.

Ob eure Hefevermehrung angelaufen ist, seht ihr daran: Nach einem bis zwei Tagen sollte man Bläschen sehen, die im Apfelwasser aufsteigen. Wenn es soweit ist, wisst ihr: es befindet sich im Wasser eine Hefe, die den Fruchtzucker umwandelt. Diese könnte man nun direkt mit dem Wasser in den Teig geben, um ihn gehen zu lassen (aber daran denken den entsprechenden Teil Wasser im Rezept weg zu lassen). Wenn man Mehl mit im Wasser hatte, befindet sich das unten im Glas. Da sich die Hefe an das Mehl bindet, kann man nun vorsichtig das Wasser und den Apfel aus dem Glas entfernen. Das Mehl, das als Bodensatz zurückbleibt, kann nun wie Backhefe verwendet werden.

Haltbarmachen

Um die Hefe länger haltbar zu machen, kann bei der Mehlvariante das Mehl mehrfach mit etwas frischem Wasser gespült werden. Hierzu einfach das alte Apfelwasser vom Bodensatz abgießen, neues Wasser drauf, kurz schwenken (NICHT SCHÜTTELN, das mag die Hefe gar nicht!) und warten, bis sich Mehl samt Hefe wieder am Boden absetzen. Vorgang wiederholen. Dann mit frischem Wasser bedeckt im Kühlschrank lagern.

Bei der Variante ohne Mehl, kann man das Hefewasser einfach in den Kühlschrank stellen. Hier muss darauf geachtet werden, dass die Hefe den Restzucker im Wasser noch zu Alkohol wandeln wird. Also hier circa jede Woche etwas Alkohol gegen frisches Wasser tauschen, und eventuell ein wenig Honig oder Zucker, als Futter für die Hefe, zugeben. Außerdem solltet ihr beachten, dass bei Gärvorgängen immer auch Gase gebildet werden. Schraubt euer Glas also niemals vollständig zu, damit die Gase entweichen können.